Im Frühjahr 2024 durften drei Abschlussklassen aus den Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft jeweils eine Exkursion in das Energiedorf der Berufsschule Mindelheim unternehmen. Die ehemalige Lehrkraft der Berufsschule, Herr Karl Geller, hat in den Räumlichkeiten der Beruffschule ein Energiedorf aufgbaut, in dem junge Leute aus den verschiedensten Schulen – sogar aus dem Ausland – Energie erleben und fühlen können, sowie in einer Art Planspiel in einem Miniaturdorf energietechnisch schalten und walten können. Herr Geller organisiert und leitet das Energiedorf und engegiert sich unter anderem auch sehr im Bereich Klimaschule.
Die drei Klassen, die ft12d mit den Lehrkräften Herr Geißler und Herr Schüler, die fw12a mit den Lehrkräften Frau Busler und Herrn Wäbs, und die ft12a mit den Lehrkräften Herr Gruber und Frau Schmied, reisten jeweils zusammen per Bahn in die etwa 30 km westlich von Landsberg gelegene Stadt Mindelheim und spazierten vom Bahnhof aus durch den Stadtkern zur Beruffschule Mindelheim, wo sie von Herrn Geller in Empfang genommen wurden.
Im ersten Teil der Veranstaltung ging es darum, dass die Schüler ein Gefühl für Energie und Arbeit bekommen. So durften sich die Schüler körperlich ertüchtigen und beispielsweise Klimmzüge und Blocksprünge machen. Mit Grundlage dieser Übungen wurden dann Überschlagsberechnungen durchgeführt, wie lange oder wie oft man diese jeweils machen müsste, um eine Kilowattstunde Lageenegergie aufzubauen. Die Ergebnisse waren für die meisten doch überraschend, denn wenn jemand etwa am Beispiel der Klimmzüge 1 KWh Energie umsetzen wollte (Annahme 80 kg, 0,5 m Hub, 20 Klimmzüge pro Minute), müsste man diese Übung etwa 7,5 Stunden durchhalten, also ungefähr 9000 Klimmzüge machen. Zum Vergleich: für eine Kilowattstunde elektrische Energie bezahlt man bei einem Energieversorgen ungefähr 35 Cent.
Auch das Thema Leistung und deren Zusammenhang mit der Energie bzw. der Arbeit stand im Fokus. So durften Schüler als auch Lehrer an einem speziellen Energie-Fahhrad versuchen, die elektrische Energie für verschiedene zuschaltbare Verbraucher zu erzeugen. Zwei Energiesparlampen und eine kleine Musikanlage, deren Gesamtleistung bei gut 100 Watt lag, konnten hierbei mit einer akzeptablen Anstrengung noch versorgt werden, ein Wasserkocher hingegen, bei dem mindestens 500 Watt für eine spürbare Temperaturerhöhung des Wasser nötig gewesen wären, konnte nicht mehr adäquat betrieben werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde dann dem eigentlichen Energiedorf gewidmet. Hierbei durften die Schüler in verschiedene Rollen einer Gemeinde schlüpfen (wie etwa dem Bürgermeister, örtlichen Unternehmern, Naturschützern, usw.) und die Energiebilanz zusammen mit dem energetisch-ökologischen Fußabdruck analysieren und durch verschiedene Maßnahmen regulieren. So konnten die Schüler an Miniaturgebäuden verschiedene Verbraucher hinzuschalten („Bedarf der Gemeinde“) und durch Simulieren von Maßnahmen – wie etwa der Einsatz von Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen – die Nachhaltigkeit und damit den ökologischen Fußabdruck verbessern. Hierbei war die Klassengemeinschaft komplett selbstorganisiert und selbstgesteuert, somit war diese Einheit ein Paradebeispiel von handlungsorientiertem selbstgesteuertem Lernen.
Nach Einholen von Feedback von den Klassen und auch der Lehrkräfte lässt sich urteilen, dass die Besuche in Mindelheim rundum gelungene und gewinnbringende Exkursionen waren, die von Seiten der FOS BOS Fürstenfeldbruck gerne in folgenden Schuljahren wird. Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle auch nochmal an Herrn Geller, der diese Exkursionen so toll organisiert und angeleitet hat, sowie auch an der Förderverein BRAVO der FOS BOS FFB, der hierbei die Auslagen und Aufwandsentschädigung für Herrn Geller übernommen hat und somit die Exkursionen überhaupt erst ermöglicht hat.