Im Rahmen des Faches Sozialkunde fanden am 05.10.2018 die U18-Wahlen für alle minderjährigen Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Fürstenfeldbruck statt. Dort gaben 426 Wahlberechtigte erstmals ihre Stimme einer Partei, wobei die Wahlbeteiligung damit bei 74,87% lag. Ein voller Erfolg, fanden die Organisatoren der Klassen fs12d und ft12b mit ihrer Lehrerin Frau Mayer.
Das Projekt stieß auf große Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern, die sich sofort an die Vorbereitungen machten. Es wurden Plakate gestaltet, Wahlprogramme aufgeklebt, Zeitpläne erstellt, Buttons bedruckt, Wahlurnen gebaut, ein Presseteam gebildet und vieles andere. Während die 11. und Vorklassen in Schichten zum Wählen eingeteilt worden waren, bekamen alle anderen Minderjährigen die Möglichkeit, in den beiden Pausen des Wahltages ihre Stimmen abzugeben.
Am Wahltag interviewte das Presseteam einige der wahlbegeisterten Schüler, welche angaben, sich hauptsächlich mit Hilfe der Nachrichten, der ausge-hängten Wahlplakate oder des Wahl-O-Mat über die Parteiprogramme informiert zu haben, wobei leider kaum jemand angab, sich in der Schule genug mit den Wahlen und Parteien auseinandergesetzt zu haben.
Die meisten Schüler sahen die U18-Wahl dennoch als guten Einstieg, um erste Erfahrungen für die nächsten richtigen Wahlen zu bekommen. Zudem gaben über 80% der Befragten an, dass ihrer Meinung nach ein „Wahlrecht ab 16“ eingeführt werden soll, über das in Deutschland schon länger diskutiert wird, damit sich Jugendliche viel mehr und viel früher mit Politik beschäftigen und auseinandersetzen. „Die Jugend wird vom Wahlausgang den größten Nutzen haben oder die größten Konsequenzen tragen müssen“, weswegen fast alle befragten Schüler sich für eine Mitbestimmung der Jugendlichen unter 18 Jahren aussprachen.
Darüber hinaus fanden es alle Wahlbeteiligten wichtig, auch bei der U18-Wahl zu wählen, obwohl diese keinen Einfluss auf das Ergebnis der Landtagswahlen hat, damit auch sie ihre Meinung kundtun können, weil jede Stimme wichtig ist. Ein Schüler sprach darüber, wie wichtig es ist, die eigene politische Meinung zu sagen, damit „keine Arschlöcher in der Regierung sitzen“.
Auch die Schulleiterin Frau Pfahler war sehr erfreut über das Engagement der Jugendlichen in der Politik und freute sich über die tolle Umsetzung dieses Projektes durch die Schülerinnen und Schüler.
Die Wahlergebnisse wurden in der folgenden Woche sowohl auf der Schulhomepage als auch im Schulhaus verkündet. Trotz eines unterschiedlichen Ergebnisses zu den bayerischen Landtagswahlen, wies die U18-Wahl dennoch einige Parallelen auf, wobei Bündnis 90/Die Grünen an unserer Schule mit einer eindeutigen Mehrheit als Wahlsieger hervorging, während die CSU mit weniger als der Hälfte der Stimmen nur Platz zwei belegte.
Schlussendlich zeigt die große Begeisterung und Teilnahme der unter 18-Jährigen an den Wahlen, dass es eigentlich keinen Grund gibt, sie nicht bei den richtigen Wahlen mitbestimmen zu lassen.
Johanna Opitz