„Fit für die Vielfalt“ – Projekttag an der FOS/BOS

Besonders in Zeiten, in denen Krisen zur Verabsolutierung der eigenen Meinung und damit auch zu einer Spaltung der Gesellschaft führen können, ist es wichtig, die freiheitliche und plurale Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen und Vielfalt als Ressource für ein lebendiges Miteinander zu stärken.

„Fit für die Vielfalt“ – unter diesem Motto fand der diesjährige Projekttag der Fach- und Berufsoberschule Fürstenfeldbruck für unsere 10. und 11. Klassen statt.

Im Rahmen der Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hatten die Kolleginnen Sabine Zielke und Theresa Hauke Referenten an die Schule eingeladen, die Workshops und Vorträge zu verschiedenen Themen, wie Rassismus im Profisport, Menschenfeindlichkeit gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen und diskriminierende Sprache angeboten haben. Der Politik- und Sozialwissenschaftler Dr. Narku Laing beispielsweise stellt den Schülerinnen und Schülern das „Vielfaltsprojekt“ vor. Laing, der als Wahlfürstenfeldbrucker im September eine Professur an der Universität Bochum antritt, erläuterte anschaulich und ohne erhobenen Zeigefinger, warum wir uns oftmals mit einem diskriminierungsfreien Leben schwer tun.  Eine Ursache liegt laut dem Rassismusforscher  in der Korrelation und dem Zusammenspiel von Geschlecht, Rasse, Alter, Behinderung und sozialer Schicht. Einen weiteren Grund sieht der  Diversitiy-Trainer etwa im „Entinnern“ – wie er den Akt des bewussten „Nichterinnerns“ nennt. Die Tatsache beispielsweise, dass die erste Mosche in Deutschland vor 500 Jahren erreichtet wurde, ist uns ebenso wenig im Bewusstsein, wie die Erkenntnis, dass der erste Schwarzem, der an einer deutschen Universität einen Doktortitel erworben hat, 1703 geboren wurde.  Auch um das sog Blackfacing entwickelte sich eine rege Diskussion. Laing betonte hier die Bedeutung des Assoziationszusammenhangs und damit die grundsätzliche Frage, was mit dem Gesichtsschwärzen verbunden werden soll.

In einem anderen Workshop trainierten die Schülerinnen und Schüler ihre Medienkompetenz und betrieben an konkreten Beispielen durch strukturiertes Fragen Medienanalyse. So waren sich Luis und Luna aus der fs11g in ihrem Fazit auch einig – „die Infos waren echt hilfreich. Man bekommt ein tieferes Gespür für Nachrichten, Meinungen und Berichterstattung.“