In welcher Gesellschaft wollen wir zukünftig leben?

Die Fos/ Bos FFB als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage setzt sich für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ein!

So organsierte das Seminar „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler der 13.Klasse am 19.12.22 einen Projekttag, der sich für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft und für eine Stärkung von Vielfalt und Chancengerechtigkeit ausspricht.

Wirft man einen tieferen Blick in unsere Gesellschaft, muss leider festgestellt werden, dass einzelne Gesellschaftsmitglieder täglich von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind, weil sie scheinbar nicht  in das normativ geprägte Abbild der Gesellschaft passen.

So diskriminiert die katholische Kirche unterschwellig, indem sie Frauen den Zugang zu kirchlichen Ämtern und Diensten verwehrt. Ist es nicht beleidigend, wenn eine Kirche zwar ohne Einwände Motorräder, Autos und Häuser segnen lässt, aber eine Segnung einer gleichgeschlechtlichen Liebe im Jahr 2023 noch immer zu Diskussionen führt? Ist Schule tatsächlich diskriminierungsfrei, wenn diese keine LGBTQIA+- freundliche Infrastruktur aufweist? Ist der Lehrplan bezüglich des Sexualkundeunterrichts vielfältig auf alle Geschlechtsidentitäten ausgerichtet?

Setzt der deutsche Sport tatsächlich ein klares Zeichen für Menschenrechte? Sind Frauen innerhalb der deutschen Gesellschaft wahrhaftig gleichgestellt?

Dies sind einzelne Fragestellungen, die die Seminaristen aufgegriffen haben. Sie recherchierten, indem sie sich auf speziell gesellschaftliche Bereiche fokussierten und deckten deren Brüchigkeit, die sich bezüglich sozialer Ausgrenzung ergibt, auf.

Neben der theoretischen Behandlung der Thematik in Form einer Seminararbeit, beschäftigten sich die Schüler: innen praxisorientiert, indem sie nach konkreten Organisationen, ihre Seminararbeit betreffend, suchten und Fachleute akquirierten, die die gesamte Schülerschaft der 13. Klassen bezüglich gesellschaftlicher Teilhabe und Diskriminierung einzelner Bevölkerungsschichten aufklärten.

Es wurden auch Dokumentarfilme gezeigt, die zur anschließenden Diskussion anregten. Im Anschluss fand durch selbsterstellte Fragebogen, der von den Workshopteilnehmer: innen auszufüllen waren, eine Evaluation des Projekttages statt.

Gerade in heutigen Krisenzeiten, in denen durch die Digitalität jeder ungefiltert seine Meinung verbreiten kann, und somit die Spaltung der Gesellschaft immer weiter voranzuschreiten droht, muss eine gesellschaftliche Verantwortung von allen übernommen werden, indem sich entschieden gegen Diskriminierung und für Akzeptanz ausgesprochen wird. Um die heutigen Herausforderungen zu meistern, müssen wir zusammenhalten und die Vielfalt für ein lebendiges Miteinander in den Mittelpunkt stellen, um gemeinsam als starke Gesellschaft  handlungsfähig fungieren zu können.

Auf die Frage In welcher Gesellschaft wir zukünftig leben wollen? haben die Schüler: innen eine klare Antwort – in einer diskriminierungsfreien.

Das Seminar „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ hat diesen scheinbar utopischen Gesellschaftsentwurf für einen Tag realistischer erscheinen lassen, indem es im schulischen Rahmen unter Gleichaltrigen auf die Wichtigkeit einer pluralen Gesellschaft, die weder diskriminiert noch beleidigt, aufmerksam gemacht hat.

Theresa Hauke und Sabine Zielke mit dem Seminar „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“