Medienkompetenz an FOS/BOS –Kriminalbeamter klärt auf und gibt Tipps
Ob Instagram, TikTok, oder Facebook – alle Dienste greifen auf unzählige Daten der Nutzer zu, mit denen dann lukrativ gehandelt werden kann. In einem Vortrag, unterstützt vom Förderverein der FOS/BOS Fürstenfeldbruck, über die Möglichkeiten und Gefahren der digitalen Welt erläuterte Paul Kosbi von der Beratungsfirma BLACKSTONE432 und hauptberuflich Kriminalbeamter beim Polizeipräsidium München, die Praktiken der Konzerne und gab einen plastischen Einblick in die Lücken der Internetsicherheit.
Für die App Snapchat, ein Messengerdienst, über den Daten, Videos, Bilder und Nachrichten versendet werden können, die sich nach einiger Zeit selber löschen, hatte Google zuletzt z.B. 30 Milliarden Dollar geboten. Das mache deutlich, welches Potential die Konzerne, hinter denen bei Tiktok z.B. die Regierung von China steht, in den sozialen Medien sehen. Der Wert eines Accounts bei Facebook wird durchschnittlich z.B. mit 80 Dollar beziffert. Bei aktuell 2,9 Milliarden Nutzern kommt da eine beträchtliche Summe zusammen. Dabei greifen die Messengerdienste nicht nur bewusst in das eigene Profil eingegebene Daten, etwa über die eigenen Hobbys, über Musikvorlieben oder Freizeitaktivitäten ab, auch viele Infos, die aus dem Gebrauch des Handys oder des Tablets entstehen, werden gespeichert und ausgewertet. „Dein Handy registriert, wie du es hältst, ob du zitterst, bei welchem Bild, welchem Film, welcher Werbeanzeige du wie lange hängen bleibst. Durch die Kamera weiß dein Handy auch, wo du hinschaust“, erklärte Kommissar Kosbi den interessierten Schülerinnen und Schülern. Zusätzlich zu dieser Form des Datensammelns, dem jeder beim Herunterladen einer entsprechenden App durch das Akzeptieren der Geschäftsbedingungen zustimmt, bietet das Internat natürlich auch den Raum für rechtswidrigen Datendiebstal. Die unerlaubten Zugriffe auf fremde Daten und die Betrugsfälle mit fremden Identitäten würden zunehmen, warnt der Kriminalermittler. Ob in der Vergangenheit über Fishingmails oder andere Wege Daten vom eigenen PC oder Handy unerlaubt abgegriffen wurden, könne man über die Seite „’;–have i been pwned?“ einfach prüfen. Damit zukünftig kein unerlaubter Zugriff geschieht, legte der Referent den Schülerinnen und Schülern dringend ans Herz sichere Passwörter zu verwenden und regelmäßig für die Betriebssysteme die angebotenen Updates durchzuführen. Nach einem Hinweis darauf, dass das Internet auch kein rechtsfreier Raum sei, und dass dort begangene aber auch dort dokumentierte Straftaten gleichermaßen verfolgt und geahndet werden, wie etwa in der „analogen Welt“, forderte Kommissar Kosbi die Schülerinnen und Schüler auf, mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand PC und Handy zu nutzen. Nur wer den eigenen Claim klar absteckt behält seine Daten und damit sein „Gold“. So könne man die Sicherheit steigern und die eigene Privatsphäre wahren.